7. Tag 5. Juni 2013
Gegen 1 uhr kamen wir nach Lithauen. Im Grenzbereich ist das Land etwas hügelig und bäuerlich sehr kleinstrukturiert. Der einzige Traktor der Kleinbauern scheint der Belarus zu sein. Er sieht aus als sei er mit dem Pinsel gemalen, meist in blau. Im Landesinneren sind die Flächen dann brettleben und riesig groß. Die Traktoren der "guten Bauern" haben ab 200 PS. Wie in Polen auch treffen wir in Lithauen noch mehr Storchennester an. Die scheinen sich hier sehr wohl zu fühlen. Über die Bundesstraße 130 fuhren bir bis Kaunas wo wir dann auf die Autobahn geleitet wurden. Auf einem längeren starken Anstieg überhitzte ich meinem Lanz der kurzzeitig den Geist aushauchte. Thomas mußte mich, nachdem er rückwärts auf dem Pannenstreifen zu mir zurückfuhr, mich abschleppen bis zur nächsten Ausweiche, wo er dann schnell wieder ansprang. Nach telefonischer Rücksprache mit dem Lanzdoktor,( Richard Glöckner ) erfuhr ich, daß ich meinen Traktor nicht so quälen darf ( eher zurückschalten). Kurz nach Kaunas übernachteten wir auf einem kleinen Parkplatz.
Tages km 216 gesamt 1491
8. Tag 6. Juni 2013
Gegen 9 Uhr starteten wir nach Riga. Über die Bundesstraße 222 fuhren wir auf die E 67 nach Riga City Campingplatz. Mit 3 kleinen Pausen schaften wir in Rekordzeit die Etappe mit einer durchschnittsgeschwindigkeit von über 30 km/h. Die Lettische Landschaft ähnelt der Lithauischen. Die Landwirtschaft ist in in einem starken Aufschwung. Ich bin gespannt wie sich das auf unsere Kleinbäuerliche Struktur in Österreich einmal auswirken wird. Die Parzellen sind hier gigantisch, 50, 100 ha oder mehr. Gegen 6 Uhr erreichten wir Riga. Der Campingplatz ist direkt neben der Altstadt.
Tages km 251 gesamt 1742
9. Tag 7. Juni 2013
Vormittag machten wir eine Stadtrundfahrt inklusive Schiffsfahrt um die Altstadt. Riga ist eine sehr schöne historische Stadt. Bereits im 12. Jhdt. von einem Bischof aus Bremen christialisiert durchmachte es im Laufe der Jahrhunderte viel Regentschaften mit bevor es vor ca. 20 Jahren seine Unabhängigkeit erreicht. Viel historische Gebäude sind in Riga zu finden. Es ist nicht gerade billig in Riga. Für das Mittagessen für 4 Personen bezahlten wir 100 Euro.
Um 15 Uhr verließen wir Riga Richtung Talin. 320 km lagen vor uns. Die Aussfahrt aus einer Stadt mit dem Traktor ist nicht gerade Honiglecken. Das Navi hat in den baltischen Staaten ein sehr schlechtes Signal und so muß man sich immer wieder auf Straßennummern stützen. Über die E 67 fuhren wir noch bis Estland. Direkt am Meer fanden wir einen Parkplatz mit herrlichem Blick aufs Meer.
Kurz nach Riga mussten wir noch die Deichsel meines Schäferwagens reparieren lassen. Die Abstützung der verstellbaren Deichsel war abgebrochen. Ein Autoservice schweißte uns die Schiene wieder dadellos zusammen.
Tages km 134 gesamt 1876
10. Tag 8. Juni 2013
Gegen 8 Uhr starteten wir von unserem Lager nach Talin. 188 km lagen vor uns. Auf der E 67 kamen wir fantastisch voran. wir nahmen kaum den Fuß vom Gas. Mit 2 kleinen Pausen und einem Tankstopp erreichten wir gegen halb 3 Talin. Wir entschieden uns wenn möglich sofort einzuschiffen und Talin nicht mehr anzuschauen. Eine nette Dame konnte Deutsch und half uns auszudeutschen. Alleine hätten wir keine chanche gehabt. Um halb 6 fuhren wir aufs Schiff und um 6 Uhr starteten wir nach Helsinki. Traumhaftes Wetter begleitete uns auf der Überfahrt, die 2,5 Stunden dauerte. Den Abend nutzten wir um etwas leichter aus Helsinki zu kommen. Die Straßen sind in einer Großstadt unerbärmlich. Mehrmals fuhren wir auf einem 3 bis 4 spurigen Fahrstreifen neben tausenden Autos. Die Verkehrspartner hatten aber alle Freude mit unseren Fahrzeugen, sogar mehrmals überholten uns Polizisten, die von uns aber keine Notitz nahmen, scheinbar gibt es das hier öfter. 30 km nach Helsinki übernachteten wir auf einem Schulhof. Leider sahen wir Helsinki nur vom Traktor aus, uns war aber lieber der ruhigere Abendverkehr als die Hektik des Tages auf der Straße. Eine Großstadt auf dem Traktor ist nicht so lustig.
Tages km 219 gesamt km 2095